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Open Source makes the world go round

Open Source ist heute als Software-Entwicklungs-Paradigma weitestgehend anerkannt. Lt. dem “State of Enterprise Open Source Software Report 2022” sehen 95% der Befragten es als wichtigen Bestandteil von deren IT-Infrastruktur an.

Die Vorteile von Open Source sind vielfältig:

  • Open Source ermöglicht schnellere Innovations-Zyklen, weil mehr und unterschiedliche Menschen an einem Projekt arbeiten
  • Open Source bietet eine höhere Sicherheit und Stabilität
  • Open Source verhindert, dass einzelne Hersteller ungerechtfertigte Profite ziehen

Doch es geht nicht nur darum, das Ergebnis des Software-Entwicklungsprozesses zu öffnen, sondern den gesamten Prozess von Anfang bis zum Ende offen zu gestalten. Diese Offenheit stellt sicher, dass schon zu einem frühen Stadium alle Beteiligten gehört werden und einen Beitrag leisten können. Und diese Offenheit stellt insbesondere sicher, dass Probleme frühzeitig erkannt und adressiert werden können.

Eine offene Unternehmenskultur schafft die Basis

Die wesentliche Basis für diese Offenheit ist die Art und Weise, wie Menschen in einem Team bzw. in einem Unternehmen miteinander umgehen. Hierfür wird oftmals der abstrakte Begriff der “Unternehmenskultur” verwendet. Eine “offene Kultur” zu schaffen ist eine große Herausforderung, weil klassische Management-Methoden nur sehr bedingt helfen können. Eine offene Kultur ist schwer messbar, sie kann nicht über Unternehmens-Guidelines verordnet werden und sie geht möglicherweise sogar tief in den persönlichen, privaten Bereich von Mitarbeiter*innen hinein.

Es gibt aber Möglichkeiten, das Entstehen einer offenen Kultur zu unterstützen. In dem oft zitierten Buch “Cultural Code” (Daniel Coyle, 2018) werden positive und negative Beispiele für Unternehmenskulturen beschrieben. Als kleinster gemeinsamer Nenner für erfolgreiche Zusammenarbeit von Teams werden die drei folgenden Faktoren genannt:

  1. Psychologische Sicherheit (“Safety”)
  2. Verletzbarkeit (“Vulnerability”)
  3. Gemeinsamer Sinn (“Purpose”)

Insbesondere die ersten beiden Punkte leiten sich direkt von der Unternehmenskultur ab. Psychologische Sicherheit gewährleistet, dass sich jeder im Team respektiert fühlt. Der Faktor Verletzbarkeit bedeutet, dass sich jeder im Team bewusst ist, dass er/sie nur über Kooperation ans Ziel kommt – oder anders gesagt, auf die Hilfe der anderen angewiesen ist.

Wie kann eine offene Unternehmenskultur entstehen?

Dieses Bewusstsein entsteht nicht von heute auf morgen. Es muss immer und wieder verstärkt und explizit trainiert werden. Hierfür bieten sich Praktiken an, die in den Arbeitsalltag integriert werden. Red Hat hat – ähnlich wie für Open Source Projekte und Technologien – eine Plattform geschaffen, um diese Praktiken öffentlich zugängig zu machen (siehe openpracticelibrary.com) und gemeinsam mit Kunden, Partnern und anderen Interessierten weiterzuentwickeln.

Beispiele für Praktiken, die sich einfach integrieren lassen und einen Beitrag zu einer offenen Unternehmenskultur leisten:

  • Celebrating failure: Fehler offen kommunizieren und daraus lernen
  • Check-ins: am Beginn eines Meetings können die Teilnehmer kurz über ihren aktuellen Gemütszustand sprechen
  • Fly on the wall: Problemlösen durch die Intelligenz der Crowd / Team
  • Social contract: explizite Vereinbarung bezüglich Interaktions-Regeln
  • Disagree and commit: Praktik zur Entscheidungsfindung, die unterschiedliche Meinungen fordert

Manches klingt möglicherweise nach Pfadfinderlager und in einem traditionellen Projekt-Alltag als deplatziert. Unsere Empfehlung ist auch hier ein offener Umgang: Mut, neues auszuprobieren. Aber auch Mut, davon wieder abzurücken, wenn es für das Team bzw. das Unternehmen nicht passt.

Wie kann Red Hat bei der Transformation zur offenen Unternehmenskultur unterstützen?

Oftmals hilft eine externe Begleitung, um schnell erste Erfolge zu erzielen und über die ersten Widerstände hinwegzukommen. Red Hat bietet hierfür zwei Möglichkeiten an:

  • Eine 5-tägige Schulung, um viele dieser genannten Praktiken in einer geschützten, Klassenzimmer-Umgebung auszuprobieren (“DevOps Culture & Practices”)
  • Eine mehrwöchige On-site Residency, um ein konkretes Kunden-Projekt in einem gemischten Team (Red Hatter und Kunden-Mitarbeiter*innen) auf Basis einer wohl erprobten Methode mit vielen der oben genannten Praktiken umzusetzen.

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Stephan Kraft © Walter Skokanitsch

Stephan Kraft ist seit 2019 bei Red Hat als Business Development Professional in Österreich tätig. Er begann seine berufliche Laufbahn als Softwareentwickler und wechselte später in den technischen Vertrieb und Management. Er war für verschiedene Unternehmen in und um die IT tätig, insbesondere für IBM und SWIFT. Nach einer persönlichen Auszeit hat er 3 Jahre an Universitäten als Lehrgangsleit eines Master- und MBA-Programms zum Thema Digitale Transformation gearbeitet. Dies hat ihn nahtlos zu Red Hat geführt, wo er Kunden und Partnern bei der technischen und kulturellen Transformationen begleitet.

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