FÜR FRAUEN, DIE DIE DIGITALE WELT PRÄGEN

HEDY LAMARR PREIS DER STADT WIEN

Der Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien zeichnet Forscherinnen in Österreich für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Informationstechnologie aus. Er betont die Rolle und Bedeutung von Frauen in der IT und stärkt diese. Namensgeberin ist die in Wien geborene Hollywood-Schauspielerin und Wissenschaftlerin Hedy Lamarr.

Die Stadt Wien verleiht den Hedy Lamarr Preis jedes Jahr gemeinsam mit DigitalCity.Wien und Urban Innovation Vienna. Der Preis ist mit EUR 10.000 dotiert. Die Preisträgerinnen dienen der nächsten Generation als Vorbilder und motivieren junge Frauen, einen Beruf in der IT-Branche zu ergreifen.

Preisträgerinnen

Maria Eichlseder (2023)
Hedy Lamarr Preis 2022
Shqiponja Ahmetaj (2022)
Johanna Pirker (2021)
DiDays20 Web 965 Aspect Ratio 1 1
Laura Nenzi (2020)
HeadyLamarrPreis C David Bohmann Web 113 Aspect Ratio 1x1
Martina Lindorfer (2019)
Dday2 823 Web Aspect Ratio 1x1
Verena Fuchsberger-Staufer (2018)
Hedy Lamarr Preisträgerin 2023

Maria Eichlseder

© DigitalCity.Wien/Clemens Schmiedbauer

Die Forscherin Maria Eichlseder erhielt den sechsten Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien. Sie promovierte 2018 sub auspiciis Praesidentis rei publicae, der höchstmöglichen Auszeichnung von Studienleistungen in Österreich, an der TU Graz. Die Kryptographin erforscht neue Methoden zur Kryptoanalyse von Verschlüsselungsverfahren. Anfang 2023 wurde der von ihr mitentwickelte „ASCON“-Algorithmus vom US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST) als erster Standard für „Lightweight Cryptography“ veröffentlicht. Diese kryptographischen Algorithmen sind für Anwendungsbereiche mit limitierten Ressourcen konzipiert, in denen aktuelle Verfahren etwa aufgrund ihres hohen Energiebedarfs oder möglicher Implementierungsangriffe nicht verwendet werden können. „Ich freue mich sehr, dass der spannende Forschungsbereich Cybersicherheit durch diesen Preis zusätzliche Sichtbarkeit erlangt und vielleicht auch andere Frauen motiviert, hier aktiv zu werden!“, so Maria Eichlseder bei ihrer Dankesrede.

Jurymitglied Laura Kovács bekräftigte bei der Verleihung im Rahmen der Digital Days die Vorbildwirkung der Siegerin: „Mit ihrem aktiven Engagement bei der Präsentation ihres akademischen Weges geht sie gegen falsche Mythen vor und zeigt, dass die Informatik tatsächlich geschlechtsneutral und äußerst vielfältig ist.“

Hedy Lamarr Preisträgerin 2022

Shqiponja Ahmetaj

Hedy Lamarr Preis 2022

© PID / Martin Votava

Der fünfte Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien ging an die Forscherin Shqiponja Ahmetaj. Sie promovierte 2019 am Institute for Logic and Computation der Technischen Universität Wien. Ihre internationale Karriere an mehreren europäischen Universitäten und in Amerika erinnern an die Namensgeberin des Preises Hedy Lamarr.

„In ihrer Forschungsarbeit entwickelt Dr.in Shqiponja Ahmetaj die theoretischen Grundlagen zur automatischen Sicherstellung der Datenqualität im Web und achtet dabei gleichzeitig auf Praxisorientierung und Nachhaltigkeit“, begründet Jurymitglied Laura Kovacs die Auswahl der Siegerin. „Als Mutter und gleichzeitig Wissenschaftlerin in einem männlich dominierten Bereich ist sie insbesondere für junge Mädchen und Akademikerinnen ein tolles Vorbild und eine würdige Preisträgerin.“ In ihrer Dankesrede betonte Shqiponja Ahmetaj die Wichtigkeit von korrekten und verlässlichen Daten, um falsche Schlussfolgerungen zu vermeiden. Sie hofft, durch ihre Arbeit auch anderen jungen Frauen Mut zu machen, eine Laufbahn im Bereich Informatik einzuschlagen. Die Verleihung fand im Rahmen der Digital Days 2022 statt.

Hedy Lamarr Preisträgerin 2021

Johanna Pirker

David Bohmann

© Urban Innovation Vienna / David Bohmann

Die an der TU Graz tätige Forscherin Johanna Pirker erhielt den diesjährigen Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien. Pirkers Forschung umfasst die Themen Artificial Intelligence, Virtual Reality, Games und Human-Computer Interaction. Sie beschäftigt sich dabei auch mit den Bereichen Energieforschung, Stadtplanung und Medizin. „Ich freue mich sehr und bin dankbar, mit dem Hedy Lamarr Preis 2021 ausgezeichnet zu werden“, sagt Johanna Pirker in ihrer Dankesrede. „Videospiele und Virtual Reality kämpfen immer noch ständig mit vielen Vorurteilen. Dabei bieten diese unterschiedliche Möglichkeiten für motivierendes Lernen, für interaktive Therapien oder auch für Klimaforschung und werden nicht umsonst auch als Empathiemaschinen bezeichnet. Diese Medien erlauben innovative Arten des Erlebens, die mit traditionellen Methoden nicht möglich sind. Dieses Potenzial der virtuellen Welten möchte ich nutzen, um auch die reale Welt ein bisschen besser zu machen. Außerdem möchte ich mit meiner Arbeit jungen Frauen zeigen, dass Gaming und IT keine reine Männerdomäne sind.“ Die Preisverleihung fand im Rahmen der Digital Days 2021 statt.

Hedy Lamarr Preisträgerin 2020

Laura Nenzi

© Urban Innovation Vienna / David Bohmann

© Urban Innovation Vienna / David Bohmann

Der  Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien 2020 wurde an die, an der TU Wien tätige, italienische Forscherin und Schauspielerin Laura Nenzi vergeben. Die Verleihung fand im Rahmen der Digital Days 2020 statt.

„Wir leben in einer von Software gesteuerten Gesellschaft. Der zunehmende Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) erleichtert unseren Alltag, allerdings stellen sich auch besorgniserregende Fragen“, erklärte Univ-Prof. Dr. Laura Kovacs ihrerseits die diesjährige Schwerpunktsetzung der Jury auf den Bereich der Grundlagenforschung. „Die Arbeit von Dr. Laura Nenzi schafft die Ausgangsbasis dafür, gültige Antworten auf diese dringlichen Fragen zu finden“, so Kovacs weiter in der Jurybegründung. „Um Modelle des ,Machine Learning‘ zu erklären und das Verhalten von cyber-physischen Systemen vorherzusagen, kombiniert Dr. Nenzi den streng logischen Zugang der Informatik mit ,deep mathematics‘. Die Resultate dieser Methodik lassen uns in Folge das ultimative Ziel erreichen, nämlich die vermeintlich ,schwarze Magie‘ der KI in einen erklärbaren und zugänglichen Ansatz für ExpertInnen und EndbenutzerInnen zu übersetzen.“

In ihrer Dankesrede betonte Laura Nenzi, dass es ihr eine große Ehre sei, diesen Preis zu erhalten. Erstens, weil sie in einem Informatikbereich arbeite, der weniger bekannt sei – ,Formal Methods’. Sie sei stolz, dieser speziellen ,Community’ Sichtbarkeit zu verleihen. Zweitens, weil Hedy Lamarr auch Schauspielerin war. Laura Nenzi spielt seit ihrer Schulzeit selbst Theater. Ihr Forschungsprojekt “High-dimensional statistical learning: New methods to advance economic and sustainability policies” an der TU Wien wird mit 2 Mio. Euro vom FWF (Österreichischer Wissenschaftsfonds) gefördert.

Hier finden Sie einen Rückblick inkl. Live-Mitschnitt.

Hedy Lamarr Preisträgerin 2019

Martina Lindorfer

David Bohmann

© David Bohmann

Die Verleihung des zweiten Hedy Lamarr Preises der Stadt Wien fand am 5. November 2019 im Rahmen der Digital Days 2019 statt. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde von den Stadträtinnen Veronika Kaup-Hasler und Kathrin Gaal an Prof. Martina Lindorfer vom Institut für Logic and Computation der TU Wien übergeben. Martina Lindorfer untersucht, welche Gefahren im Internet lauern und wie man sich und seine Privatsphäre schützen kann. Viel zu oft sind Gefahren und Sicherheitslücken im Internet, die zu gefährlichem Datendiebstahl führen können nicht offensichtlich. Martina Lindorfer erforscht Methoden zur automatisierten Erkennung und Abwehr von Schadprogrammen auf mobilen Geräten und stellt die Ergebnisse ihrer Arbeit öffentlich zur Verfügung. 

In ihrer Danksagung sagte Martina Lindorfer: „Ich fühle mich durch diese Anerkennung in meiner Entscheidung eine Forschungskarriere einzuschlagen bestätigt.“ Sie ist sich der geringen Zahl von Frauen in der IT-Welt bewusst: „Ich hoffe durch meine Rolle als Professorin an der TU Wien mehr Mädchen für das Thema IT-Sicherheit begeistern zu können.“

Hier finden Sie einen Rückblick inkl. Live-Mitschnitt.

Hedy Lamarr Preisträgerin 2018

Verena Fuchsberger-Staufer

David Bohmann

© David Bohmann

Verena Fuchsberger-Staufer arbeitet im Spannungsfeld zwischen Informatik und Sozialwissenschaften. Sie benutzt für ihre Forschung nicht nur die Informatik, sie arbeitet auch aktiv an der Entwicklung neuer Methoden, die vielfältige Anwendungen in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens finden. Sie schafft es, den Spagat zwischen Grundlagenforschung und der konkreten potentiellen Anwendung sehr beeindruckend darzulegen.

Mit dem Preis wurden ihre außergewöhnlichen Leistungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie ausgezeichnet. Auch Hedy Lamarrs Sohn, Anthony Loder, der bereits zwei Tage davor bei einem exklusiven Kamingespräch persönliche Einblicke aus dem Leben seiner Mutter teilte, war bei der Preisübergabe dabei.

Wissenschaftlerin und Hollywood-Star

Hedy Lamarr

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© Image by 272447 from Pixabay

Der Hollywood-Star Hedy Lamarr galt einst als weltweit schönste Frau. Ihre Rolle als Wissenschaftlerin und ihre Pionierarbeit im Bereich der Mobilfunktechnik ist hingegen kaum gewürdigt worden. Als österreichische Jüdin, die in die USA emigrierte, erfand sie ein störungsgesichertes Fernmeldesystem, das zur Niederlage des Dritten Reiches hätte beitragen können. Sie wurde aber von der amerikanischen Marine abgewiesen – sie solle lieber Küsse gegen Kriegsanleihen verkaufen. Erst kurz vor ihrem Tod wurde ihre Erfindung entdeckt, die als Basis der heutigen Kommunikationstechnik dient: Hedy Lamarr erfand jene Technologien, die Bluetooth und WLAN ermöglichten. 2014 wurde sie posthum in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen. 

In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird der „Tag der Erfinder“ an Hedy Lamarrs Geburtstag, am 9. November gefeiert.

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