Die Zukunft des Sports: passiv, elitär, oder doch Fitness für alle?
Gerade in den letzten 15 Monaten hat sich gezeigt, wie wichtig Sport für die soziale, psychische und physische Gesundheit unserer Gesellschaft ist. Dass es neben der Auswirkungen auf unseren Körper und Geist, vor allem auch von enormer sozialer Wichtigkeit ist, gemeinsam Sport auszuüben, wurde bisher aber definitiv zu wenig beachtet. Vor allem, weil es bisher nie eine vergleichbare Situation gab, in der das soziale Leben praktisch zum Erliegen kam wie während der Pandemie.
Soziale Ungleichheit im Sport
Man weiß natürlich, dass vor allem Teamsportarten wie Fußball völkerverbindend wirken, ein Weltmeister-Titel beispielsweise sogar das Bruttoinlandsprodukt steigen lässt – Sport also sowohl sozial als auch wirtschaftlich enorme Kräfte entwickeln kann. Umso schlimmer ist die Entwicklung der Verbindung zwischen Sport und Zugehörigkeit zu sozialen Schichten zu betrachten. Die soziale Ungleichheit ist hier extrem ausgeprägt. Während mittlerweile Pay TV Standard ist und Fußballfans nur noch bei Zahlung in den passiven Genuss des Fußballs kommen, ist die Motivation für viele Kinder, täglich im Käfig alles zu geben, um vielleicht der nächste Alaba oder Arnautovic zu werden, eher gering. Denn auf der Playstation kann jeder Ronaldo oder Messi sein …
Ein möglicher Lösungsweg?
Was kann also ein möglicher Lösungsweg sein, um die neuen Technologien, die uns einerseits immer noch inaktiver werden und körperlich richtiggehend verkümmern lassen, doch zu nutzen, um andererseits eine Trendwende für die gesamte Gesellschaft zu erzeugen und nicht nur für die Eliten? Denn diese Schichten betreiben ohnehin immer mehr Sport.
Angenommen es gäbe ein sportliches Angebot, unverbindlich, aber rund um die Uhr verfügbar, an jeder Ecke, in verschiedensten Variationen. Zugänglich für alle, da es sehr günstig oder sogar gratis ist, da es von der öffentlichen Hand oder Unternehmen finanziert wird. Und im Rahmen dieses Angebotes würde ein neues soziales Netzwerk entstehen, dass nicht zum Sexting, gemeinsamen Saufen oder Haten einlädt, sondern zu gemeinsamen Sport.
Wäre das nicht eine schöne neue Welt? JA!
Genau das habe ich mir auch gedacht, als ich zum ersten Mal von dieser Idee gehört habe. Die Zukunft gehört uns allen: Die sharing economy ist das Quäntchen Kommunismus, der im Kapitalismus eingebettet vielleicht doch noch zu einem besseren Miteinander führen kann.
Ich hatte das Glück, meinen Traum zu leben, kann auf mehr als 12 Jahre als Profisportler in einer fantastischen Sportart zurückblicken und möchte nun etwas schaffen, dass jedem Kind, jedem Teenager, jeder Mutter, jedem Vater, ermöglicht, den Sport auszuüben, den sie gerade ausüben wollen. Denn Sport macht nicht nur gesund, sondern auch glücklich. Deshalb habe ich gemeinsam mit zwei Freunden Sportogo gegründet. Wir stehen gerade erst am Anfang, aber unsere Vision ist es, dass jeder Mensch auf der ganzen Welt, zu jeder Uhrzeit, sportlich aktiv werden kann, unverbindlich, frei, egal ob arm oder reich.
Dr. Matthias Mayr ist seit 2009 hauptberuflich Extremskifahrer, hat in seiner Karriere 22 Filmpreise gewonnen und die entlegensten Orte unseres Planeten mit Skiern befahren. Vor Kurzem gründete er gemeinsam mit Christoph Pellarin das Start-up „Sportogo“ und möchte damit den Sport revolutionieren. Verschiedenste Sportgeräte vom Fußball über Cross Fit Geräte wie Kettle Bell bis zu Stand Up Paddles oder Spike Ball, sollen für jeden Menschen zur Verfügung stehen und an Automaten, die flächendeckend aufgestellt werden, ausleihbar sein. Die zugehörige App wird zum sozialen und sportlichen Treffpunkt, soll Menschen weg vom Smartphone und zurück in die echte Welt des Sports holen.