38. Digitaler Salon: Wie ein digitales Rezept für Bewegung die Gesundheit fördert

Montag, 17. August 2020 / Impulsvortrag: Dr. Robert Fritz, Sportordination Wien / Thema: COVID-19 aus Sicht der Sportmedizin

„Was hätten wir noch vor einem Jahr auf die Frage geantwortet: Welcher Bereich wird Digitalisierung massiv treiben? Hätten Sie da mit Gesundheit geantwortet? Voraussichtlich nicht.“ Mit dieser Frage eröffnete Isabella Mader, Vorstand des Excellence Institutes und IT-Salonièrin, den 38. Digitalen Salon, ein Veranstaltungsformat der DigitalCity.Wien-Initiative. Durch die Pandemie und den weltweiten Lockdown haben sich nicht nur berufliche Routinen verändert, sondern auch private Gewohnheiten wie Bewegung und sportliche Aktivitäten, was massive Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat.

„Es gibt kaum ein Medikament, das so eine Wirkung hat wie regelmäßige Bewegung“, sagt Sportmediziner Robert Fritz gleich zu Beginn seines Vortrags in den Wiedner Salons, der auch live übertragen wird. Keine Therapie könne bei der richtigen Dosierung die Risiken eines Herzinfarkts, Tumors und Schlaganfalls derartig senken, ohne dabei Nebenwirkungen aufzuweisen. Als Mitbegründer der Sportordination Wien und Leiter der Medical Center des Österreichischen Frauenlaufs und des Vienna City Marathons verweist Fritz jedoch nicht nur auf die positiven körperlichen Effekte  von regelmäßiger Bewegung. Auch die Psyche profitiere von körperlicher Aktivität – ein Zusammenspiel, welches das Immunsystem stärkt und das Infektionsrisiko senkt. So könne man nicht nur Covid-19, sondern auch allen anderen Infektionen davonlaufen, meint Fritz. Immer vorausgesetzt, dass wir das Training richtig steuern und nicht übertreiben.

Angesprochen auf die Corona-Maßnahmen im diesjährigen Frühling, verweist der Mediziner darauf, dass die Bewegung in der Bevölkerung erheblich abgenommen habe. Das zeigen veröffentlichte Daten von Fitnesstracking-Apps. Und auch laut einer Umfrage haben 38 Prozent der Bevölkerung angegeben, sich während des Lockdowns weniger bewegt zu haben und 19 Prozent, dass sie zugenommen hätten. Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten, sich auch zu Hause oder mit Abstand zu anderen  im Freien zu bewegen – wenn die Menschen auf sie zugeschnittene Trainingspläne und Unterstützung erhalten, welche die Motivation aufrechterhalten. „Wir müssen versuchen, die Trainingsbetreuung zu digitalisieren“, sagt Robert Fritz. Er möchte vor allem die Menschen ansprechen, die ab und zu oder selten trainieren und die rund 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Fitness-Apps alleine sind zu wenig

Um diese Zielgruppe zu erreichen, empfiehlt Fritz weder teure Personal Trainerinnen und Trainer, noch für Einsteigerinnen und Einsteiger überfordernde Fitness-Apps. Er arbeitet an einem digitalen Rezept für Bewegung, das medizinisch fundiert ist und als persönlicher Betreuungsplan sowie als Motivation mit Online-Betreuung dienen soll. „Wir müssen dafür sorgen, dass Sie am Ball bleiben und nach spätestens sechs bis acht Wochen merken, wie gut Ihnen Bewegung tut und dass Sie gar nicht mehr aufhören wollen“, sagt Fritz. Es gäbe zwar viele technische Tools, die hervorragend tracken und EKG-genau messen, jedoch sei die Herzfrequenz bei jedem Menschen anders und man könne keinen pauschalen Aussagen treffen. Hier trifft die digitale Welt auf das Fachwissen von Sportmedizinerinnen und Sportmedizinern, die beim digitalen Rezept auf Bewegung die sportlichen Aktivitäten steuern und für jeden Menschen das individuelle Maß an Sport definieren. Mehr zum Rezept für Bewegung finden Sie in den Präsentationsunterlagen.

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Foto: Angela Djuric

Ein besonderer Dank gilt unserem Kooperationspartner Druck

Für alle Detailinformationen kontaktieren Sie gerne Claudia Kanonier (kanonier@urbaninnovation.at) von Urban Innovation Vienna.

Wir freuen uns, Sie bei unseren kommenden Veranstaltungen erneut zahlreich begrüßen zu dürfen. Der nächste digitale Salon findet am 21. September 2020 statt. Bernhard Kerres, Opernsänger und Musikmanager, wird über Corona und die digitale Klassikrevolution sprechen.

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