Mobilität als Daseinsvorsorge dank digitaler Lösungen
Urbane Mobilität steht hinsichtlich stetig wachsender Städte und Bevölkerungszahlen vor einer großen Herausforderung – gleichzeitig bietet sich dadurch auch die Chance, bestehende Systeme zu überdenken und neu zu gestalten.
Der Sharing-Gedanke ist ein Trend, der die Mobilität in Städten nachhaltig verändert. Heißt, nicht mehr der Besitz eines eigenen Autos steht im Vordergrund, sondern vor allem die Nutzung sämtlicher Mobilitätsoptionen. Von Car- und Bikesharing, über E-Scooter-Anbieter bis hin zu Fahrtendienste wie Ridesharing oder Ridehailing – sie alle funktionieren in einer digital vernetzten Gesellschaft mit dem Smartphone als Zugang zu diesen Diensten. Upstream Mobility hat es sich zur Aufgabe gemacht, all diese Dienste auf einer kommunalen, digitalen Plattform zu bündeln. Als Unternehmen in öffentlicher Hand (Upstream Mobility steht im Eigentum der Wiener Linien und Wiener Stadtwerke) legen wir unseren Fokus auf das öffentliche Interesse und somit die Bedürfnisse der Menschen sowie den Mehrwert für die Bevölkerung. Mit dem öffentlichen Personenverkehr als Rückgrat dieser Plattform (wir betreiben im Auftrag unserer Kunden unter anderem die Plattform der WienMobil App und haben die Mobilitätsplattformen der Hamburger Hochbahn sowie der Schweizer Bundesbahnen mitaufgebaut), können wir sämtliche weitere Mobilitätsanbieter wie Taxi, Carsharing, Bikesharing, E-Scooter aber auch Parkgaragen und E-Ladestationen einbinden, um den individuellen Radius der BürgerInnen zu erweitern. Damit wollen wir sicherstellen, dass Mobilität in der Stadt als Daseinsvorsorge für alle zugänglich ist und auch in Zukunft bleibt – unabhängig von Alter, Einkommen oder Wohnort. Vor allem aber unterstützen wir die Stadt dabei, den Überblick über sämtliche Mobilitätsanbieter zu behalten und gleichzeitig Steuerstelle für Mobilität zu bleiben.
Als Betreiber einer digitalen Mobilitätsplattform generieren wir anonyme Bewegungsdaten, die uns die UserInnen freiwillig zur Verfügung stellen. In unterschiedlichsten Projekten mit verschiedenen Fragestellungen verknüpfen wir diese Bewegungsdaten mit weiteren Datenquellen um vernetzte Services zu entwickeln. So bieten wir vorrangig kommunalen Körperschaften, öffentlichen Institutionen und Unternehmen mit öffentlichem Auftrag fundierte Datenanalysen mit dem Ziel, Entscheidungsgrundlagen für die Stadtverwaltung zu entwickeln und somit im Sinne der BürgerInnen zu handeln. Diese Projekte haben zum Ziel, die Mobilität zu optimieren, das Leben in der Stadt und damit die Lebensqualität der BürgerInnen zu steigern.
Mit diesen Bewegungsdaten sowie Daten von Mobilitätsanbietern können wir die Stadt in Mobilitätsfragen umfangreich beraten. Als Beispiel möchte ich hier die Verteilung von Sharing-Diensten und E-Scootern im städtischen Raum nennen. Eine gerechte Verteilung aller Sharing-Angebote sehen wir als gesellschaftliche Verantwortung, wenn es darum geht, den Menschen optimale Mobilitätsservices zu bieten. Derzeit siedeln sich Anbieter vor allem im Zentrum an, also dort, wo die Kaufkraft stärker, gleichzeitig die Wege kürzer und das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln dichter ist. Diese Dienste werden aber vor allem dort gebraucht, wo die Wege zur nächsten U-Bahn-Station oder Einkaufsmöglichkeit weiter sind. In genau diesen Gebieten ist man oftmals auf das eigene Auto angewiesen um mobil zu sein. Mit Hilfe der oben genannten Daten hinsichtlich Angebot und Nachfrage kann die Stadt Maßnahmen setzen, die zu einer optimalen Verteilung von Mobilität führt.
Mit unserer kommunalen Mobilitätsplattform, der Bewegungsdatenanalyse und –visualisierung sowie unseren Research-Projekten wollen wir dazu beitragen, dass Mobilität in künftigen Smart Cities für jeden gut funktioniert. Mit unseren digital vernetzten Services sollen Städte in ihren Digitalisierungsvorhaben und Klimazielen unterstützt und in Sachen Mobilität umfangreich beraten werden. Damit stellen wir sicher, dass Mobilität für jeden zur Verfügung steht und diskriminierungsfrei, sozial und gleichberechtigt stattfindet.
Christina Hubin ist Leiterin des Research & Development Bereichs bei Upstream Mobility. Sie ist Absolventin des Magisterstudiums Marketing und Management-, Organisations- und Personalberatung sowie des Masterstudiums Wirtschaft und Recht der öffentlichen Verwaltung. Seit 2016 für Upstream Mobility tätig, beschäftigt sie sich mit den Trends sowie zukünftigen Technologien und Services der Mobilität im öffentlichen Interesse.