35. Digitaler Salon: Patientenspezifische Implantate, Modelle und Werkzeuge in der Klinik 3D-drucken

Montag, 17. Februar 2020 / 19:00 Uhr / Impulsvortrag:  Ute Schäfer – Medizinische Universität Graz / Thema: Patientenspezifische Implantate, Modelle und Werkzeuge in der Klinik 3D-drucken – Chancen und Herausforderungen

Die erfolgreiche Event-Reihe “Digitaler Salon”, ein spannendes Veranstaltungsformat der DigitalCity.Wien Initiative, fand am Montag, den 17. Februar bereits zum 35. Mal in den Räumlichkeiten der Wiedner Salons statt. Die Wiener IT-Salonièren Ulrike Huemer, Sandra Kolleth, Isabella Mader, Michaela Novak-Chaid, Tatjana Oppitz, Dorothee Ritz und Maria Zesch luden zu diesem interessanten Austausch ein. Die Gäste erlebten erneut einen abwechslungsreichen und anregenden Abend, der diesmal mit einem Impulsvortrag von Ute Schäfer – Medizinische Universität Graz, zum Thema „Patientenspezifische Implantate, Modelle und Werkzeuge in der Klinik 3D-drucken – Chancen und Herausforderungen“ eröffnet wurde.

Ute Schäfer ist seit 2009 Professorin für Experimentelle Neurotraumatologie an der Medizinischen Universität Graz und Leiterin der Forschungseinheit für Experimentelle Neurotraumatologie. Zu Beginn Ihrer Forschungstätigkeit an der Medizinischen Universität Graz beschäftigte sie sich vor allem mit der Untersuchung des Schädelhirntraumas, bevor sie durch eine enge Kooperation mit ÄrztInnen aus der Neurochirurgie zum 3D-Druck kam.

In Ihrem Impulsvortrag thematisierte Ute Schäfer zunächst typische Verletzungen, bei denen Implantate zum Einsatz kommen können, wie Kopfverletzungen, Verletzungen des Oberarmknochens oder der Rippen und welche Vorteile der 3D-Druck in diesen Bereichen bringen kann. Dabei ging sie sowohl auf die ökonomische Sicht ein als auch auf jene der PatientInnen und ÄrztInnen. Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte ihres Vortrags:

  • Im Rahmen des FFG-Bridge Projekts iPRINT konnten 3D-gedruckte Schädelimplantate aus dem Kunststoff PEEK patientenspezifisch hergestellt werden.
  • Aufbauend auf den Ergebnissen aus diesem Projekt und dem starken Interesse aus vielen anderen humanmedizinischen Bereichen wurde 2017 ein COMET K-Projekt mit dem Titel CAMed – Clinical Additive Manufacturing for Medical Applications eingereicht, das im November 2018 offiziell startete.
  • Ziel dieses Projekts ist es, den 3D-Druck für unterschiedliche klinische Anwendungsbereiche nutzbar zu machen (z.B. Thoraxchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, etc.) und eine geeignete Prozesskette dafür zu entwickeln.
  • Frau Prof. Schäfer hat die wissenschaftliche Leitung dieses Großprojekts mit 20 nationalen und internationalen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen PartnerInnen.
  • Besonders hervorzuheben ist die starke Präsenz von österreichischen Unternehmen in dem Projekt, wodurch die Zusammenarbeit wesentlich erleichtert wird.
  • In naher Zukunft soll es möglich sein, patientenspezifische, passgenaue Implantate, Prothesen und Modelle direkt in der Klinik zu fertigen.
  • Die Vorteile sind unter anderem die geringen Materialkosten (< 50 Euro), die Gewährleistung einer absoluten Passgenauigkeit, die Herstellung in der Klinik ohne Wartezeiten sowie die große Materialauswahl.
  • Die größte Herausforderung beim 3D-Druck in der Klinik ist nicht die technische Machbarkeit, sondern die Ausarbeitung einer klinischen Prozesskette und das Qualitätsmanagement. Denn auch hier gilt, die Patientensicherheit hat oberstes Gebot.

Während des spannenden Impulsvortrags hatte das Publikum die Möglichkeit einige 3D-Implantate aus unterschiedlichsten Materialien zu begutachten. Nach dem Vortrag wurde ganz in der Tradition der Wiener Salons, konstruktiv und angeregt miteinander diskutiert. Unter anderem wurden die Fragen gestellt, wie lange sich Implantate im Körper halten, ob es ein „Second-Life“ für Implantate gibt und wer ein Interesse an der erfolgreichen Implementierung vom 3D-Druck im Patientenwesen hat.

Ein besonderer Dank gilt unserem Kooperationspartner Druck.

Für alle Detailinformationen kontaktieren Sie bitte gerne Claudia Kanonier (kanonier@urbaninnovation.at) von Urban Innovation Vienna.

Wir freuen uns Sie bei unseren kommenden Veranstaltungen erneut zahlreich begrüßen zu dürfen!

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