INNOX Network
Über die Wichtigkeit des „Cross Industry“ Erfahrungsaustauschs zu Innovationsthemen in Zeiten der Transformation:
Auch wenn unterschiedliche Branchen jeweils andere Zugänge zu Innovationsthemen aufweisen, so ist der branchenübergreifende Austausch unter Gleichgesinnten doch immer wieder sehr spannend.
Viele große Firmen besitzen heute eigene InnovationsleiterInnen oder Innovationsabteilungen, die sich den neuen Themen am Innovationsfeld widmen. In anderen Firmen sind es die CIOs, die aufgrund der Digitalisierung das Thema Innovation vorantreiben. Je nach Thema sind bei einigen Events aber auch Vorstände bzw. GeschäftsführerInnen mit dabei und entwickeln z.B. cross industry neue Geschäftsmodelle.
In Zeiten der Transformation gerät das Thema Innovation in den Fokus und Inspiration für neue Wege bzw. für die Nutzung neuer Tools & Methoden findet man sehr gut bei jenen, die schon Neues ausprobiert haben und bereit sind, darüber zu sprechen und Insights und Learnings zu sharen.
Bei gleichen Aufgabenstellungen, wie zuletzt bei einem INNOX Workout zum Thema: „Wie komme ich zu einer Innovationsstrategie?“ mit namhaften ATX Firmen war dies wieder schön zu erleben. Zwei Tage lang inspirierten und challangten sich die InnovationsleiterInnen unterschiedlicher Branchen und tauschten sich zum „way we do“, zu Stolpersteinen und „der“ Idealsituation aus. Der beraterfreie Austausch unter intrinsisch motivierten InnovationsleiterInnen lud zum Reflektieren und Lernen ein.
Bereits vor sieben Jahren habe ich begonnen das INNOX Network, ein Netzwerk an InnovationsleiterInnen großer deutschsprachiger Firmen aufzubauen. Meinem Credo „Wir lernen miteinander und voneinander“ folgen seither an die 200 große Firmen in zahlreichen Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Innovationsthemen. Der Austausch passiert dabei in unterschiedlichen Formaten:
1) ERFAHRUNGSAUSTAUSCH TREFFEN: Hier stellt eine Firma eine gelungene Innovationsinitiative oder ein Innovations- Projekt vor. So berichtete Siemens z.B. über die Planung & Umsetzung unterschiedlicher „Open Innovation“ Projekte. Man lernte den dabei entstehenden personellen Aufwand, die Schwierigkeiten, Learnings und Erfolge über mehrere Projekte kennen. Auch wenn man dies in Büchern oder Diplomarbeiten nachlesen kann, so ist der persönliche Kontakt zu Personen, die Projekte umgesetzt haben, unbezahlbar. Fragen können so sofort oder später via Mail gestellt und beantwortet werden. Ein anderes Beispiel war der Besuch in der neuen ÖAMTC Zentrale, bei dem nicht nur das moderne Gebäude vorgestellt wurde, sondern auch das Projekt der Zusammenlegung mehrerer dezentraler Einheiten.
2) BILDUNGSVERANSTALTUNGEN & SEMINARE: Hier kommen unterschiedliche hochqualitative Anbieter, wie z.B. das Business Model Innovation Lab aus St. Gallen zum Zug, die dem Netzwerk nicht nur „state of the art“ Wissen und Anwendungs- „Know-how“ vermitteln, sondern überdies auch INNOX ermäßigte Aufwände zu teil werden lassen. Ein weiteres Beispiel ist der Workshop zum Thema „IOT angreifbar machen“, wo die TeilnehmerInnen im Rapid Stadion lernen selbst diverse Sensoren und Laptops zu verbinden. (siehe Bild)
3) DEEP DIVES: Innovation Journeys, die im Stil von Design Thinking Workshops in anderen Städten zum Lernen motivieren. Zuletzt in Berlin zum Thema „Innovations- Ökosysteme, Akzeleratoren & Incubation Center“. Das „vor Ort“ Kennenlernen diverser Arten von Kollaborationsmöglichkeiten und der direkte Austausch mit diesen Firmen, aber auch unter den TeilnehmerInnen unterschiedlicher Branchen, hilft beim Einordnen des eigenen Unternehmens zu bestimmten Themen. Wenn man gemeinsam in einer fremden Stadt an unterschiedlichen Locations Neues lernt, dann hat das erfahrungsgemäß ein stark verbindendes Element und fördert damit den Zusammenhalt in der Community.
4) GLOBAL INNOVATION EXPERT PROGRAM MODULE in Moskau, Kapstadt, Shanghai, Shenzhen, Singapur,… Die Kooperation mit der Firma INNOVATION ORBIT ermöglicht hier in 2-Tages Modulen schnell in Innovationssysteme anderer Länder einzutauchen. Ein Tag jeweils an Top Unis und ein Tag bei herausragenden Firmen (z.B.: Huawei, BYD, Yandex, Tencent,…) ermöglichen eine internationale, intellektuelle Horizonterweiterung in kurzer Zeit.
5) EVENTS, zu unterschiedlichen Themen, wie zuletzt der „NEW WORK DAY“, der eine ausgesuchte Zusammenstellung von Anbietern, wie Vitra, Bene, Bürofreunde mit Studien von Fraunhofer zum Arbeitsplatz der Zukunft, aber auch den Besuch von praktischen Beispielen bei SAP oder der Firma Puls Vario umfasste. Der Austausch mit Trendscouts, professionellen Einrichtungshäusern und die Präsentation von Vorständen, die Ihre umgesetzten New Work Office Projekte in der Praxis zeigten, ermöglichte hier schnellen Zugang zu Theorie und Praxis.
Mittlerweile zählt das INNOX Netzwerk rund 475 InnovationsleiterInnen und -treiberInnen, die sich in regelmäßigen Abständen austauschen. Vorteilhaft ist die über die Jahre gewachsene Struktur. So verfügt das Network aktuell nicht über ein gemeinsames Büro bzw. einer gemeinsamen Location, sondern die Formate finden „Pop Up“ -mäßig jedes Mal bei unterschiedlichen Firmen statt. Hier unterstützten sich die Firmen des Networks untereinander, denn man lernt auch gerne die Innovationsräume in anderen Unternehmen, sowie deren dahinterliegende Philosophie kennen.
Für die effiziente Umsetzung und Organisation der Veranstaltungen ist es wichtig, die Bedürfnisse der Firmen zu kennen und das Programm speziell auf die Zielgruppe auszurichten. Dabei werden Veranstaltungen oft gemeinsam mit Firmen in mehreren Iterationen erarbeitet, damit man aus diesen Formaten auch ein Maximum an persönlichem Nutzen und Erkenntnis mitnehmen kann. Um einfache und direkte Kommunikation zu ermöglichen, sind alle INNOX Networker untereinander per Du. So hilft man sich im Network aktuelle Aufgaben von Innovationsleitern zu lösen, indem ein unkomplizierter Austausch zu diesen Themen in der Gruppe organisiert wird. Dies führt ab und an auch zu gemeinsamen Projekten, die vielleicht so nie zu Stande gekommen wären.
Ziel ist es, die INNOX Community weiter wachsen zu lassen und so Insights aus immer neuen Branchen und vermehrt auch aus Deutschland und der Schweiz zu bekommen. Veranstaltungen sollen dabei nicht nur in Wien, sondern auch vermehrt in anderen Bundesländern bzw. auch in anderen deutschsprachigen Ländern stattfinden. Ein Austausch mit anderen Netzwerken, wie z.B. zuletzt mit dem Marketing Club ist immer bereichernd und wird themenmäßig forciert. Auch die Schnittstelle zu Forschungs- bzw. Bildungseinrichtungen, Universitäten, sowie nationalen und internationalen Förderstellen soll über gemeinsame Veranstaltungen weiter verbessert werden.
Mag. Johann Sailer ist Gründer & Community Manager des INNOX Network.
Der ehemalige Vorstandsassistent der Telekom Austria erhielt 2011 mit einem Konsortium den Staatspreis für Elektromobilität. Er initiierte das M2M /IOT Forum CE und das erste 3D Printing Forum in Wien und leitete für mehrere Jahre die Innovationsagentur HYVE in Wien.