Neue Technologien sinnvoll zur Anwendung bringen mit Digital Building Solutions
In Sachen Digitalisierung herrscht in der Baubranche ordentlich Aufholbedarf, da bestehende Prozesse oftmals kaum hinterfragt werden und neue Technologien nicht zwangsläufig zu innovativen Entwicklungen führen. Obwohl technologische Entwicklungen Anlass geben, gängige Vorgehensweisen neu zu denken, bekommen viele Beteiligte das Problem ineffizienter Arbeitsprozesse und schwer zu umgehenden „Übersetzungsschwierigkeiten“ zwischen den einzelnen Projektphasen und Schnittstellen zu spüren. Ein Problem, welches sich in erheblichem Mehraufwand und Zusatzkosten manifestiert.
Für die IG Lebenszyklus Bau steht seit vielen Jahren fest: Die Herausforderungen und Chancen im Gebäudelebenszyklus können nur durch vereinte Kräfte der gesamten Branche in Angriff genommen werden.
Konkrete Herausforderungen als Grundlage für digitale Lösungen
Die jahrelange Arbeit mit allen am Gebäudelebenszyklus beteiligten Bereichen von Planung über Errichtung und Finanzierung bis zum Betrieb hat uns gelehrt: die Digitalisierung ist in erster Linie kein technisches, sondern ein kulturelles Thema in der Branche. Unter dem Kürzel K.O.P.T haben wir mit Kultur, Organisation, Prozess und Technologie die wesentlichen Grundpfeiler erfolgreicher Bauprojekte definiert.
Nun entsteht mit dem DBS-Club in aspern Die Seestadt Wiens eine einzigartige Plattform zur Entwicklung bedürfnisorientierter Prototypen mit Schwerpunkt auf digitale Technologien. Der DBS-Club wurde von der IG Lebenszyklus Bau initiiert und wird zusammen mit dem Austrian Institute of Technology, der Internationalen Bauausstellung IBA, der Wien 3420 sowie der Wirtschaftsagentur Wien getragen. Mit dem Einrichten dieser permanenten Innovations-Plattform möchten wir ein kontinuierliches unternehmens- und branchenübergreifendes Lernen, Entwickeln, Testen und Anwenden digitaler Lösungen im Gebäudelebenszyklus ermöglichen.
Starke Visionen & starke Partner: Kick-Off am 18. Februar 2019
Neue Technologien führen nicht zwangsläufig zu innovativen Prozessen – zu Beginn gilt es daher zu überlegen, wie es im Zusammenspiel aller Gewerke zu tatsächlicher Innovation bei Planung, Errichtung und Betrieb von Gebäuden kommt. Am 18. Februar 2019 startet der DBS-Club mit einem ganztägigen „Vision Workshop“, in dessen Rahmen gemeinsam aktuelle Herausforderungen und Chancen im Gebäudelebenszyklus definiert werden. Nach einem zweistufigen Entscheidungsprozess werden die von den Teilnehmern am besten bewerteten Ideen ausformuliert und anschließend für einen Co-Creation-Workshop der Wirtschaftsagentur Wien eingereicht. Leitgedanken sind dabei nicht derzeit vorherrschende Digitalisierungstrends, sondern Lösungen, die konkreten Mehrwert für konkrete Herausforderungen bieten.
Gemeinsam die digitale Zukunft der Branche gestalten
Der DBS-Club ist als dreijähriges Programm aufgebaut. Die bei den Workshops formulierten Visionen und Ideen werden weiter ausgearbeitet – optional kommt es zu einer Ausschreibung zur Realisierung der Projekte. Bereits erarbeitete Konzepte werden in der dritten Phase zu konkreten Projekten umgesetzt. Diese Entwicklungsphase wird vom Austrian Institut of Technology GmbH (AIT) begleitet, welches dem DBS-Club als Forschungs- und Entwicklungspartner mit wissenschaftlicher Kompetenz zur Seite steht. Im Idealfall kommen die im DBS-Club entwickelten Produkte direkt bei Projekten in aspern Die Seestadt Wiens und weiteren Projektpartnern zum Einsatz und sammeln so erste Markterfahrungen.
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Mag. Helene Fink ist Gründerin und Geschäftsführerin der auf die innovative Bau- und Immobilienwirtschaft spezialisierten Kommunikations- und Projektagentur FINK. Fink ist zudem von Beginn an Geschäftsführerin der 2011 gegründeten IG Lebenszyklus Bau, ein Verein, der rund 70 Unternehmen aller am Bauprozess beteiligten Gewerke umschließt und die Prozessoptimierung der Planung, Errichtung, Betrieb und Finanzierung von Gebäuden zum Ziel hat. Mit dem DBS-Club (Digital Building Solutions) gründete die Unternehmerin im Rahmen des Vereins eine Plattform, die erstmals das bereichsübergreifende Arbeiten mehrerer Branchenbeteiligter an digitalen Lösungen im Gebäudelebenszyklus ermöglichen soll.