FemPower IKT: Starke Frauen fördern!
Die Wirtschaftsagentur Wien hat sich für den aktuellen Forschungsförderwettbewerb FemPower IKT intensiv mit dem Thema Frauen in Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und ihrer öffentlichen Sichtbarkeit auseinandergesetzt. Um ebendiese zu erhöhen, stehen im Rahmen von FemPower IKT insgesamt rund 2 Millionen Euro zur Verfügung.
Wie notwendig das ist, zeigt nicht zuletzt ein kurzer Rückblick: Haben Sie etwa gewusst, dass Hedy Lamarr – die berühmte österreichische Hollywood-Schauspielerin der 1930er-Jahre – das frequency hopping erfunden hat? Heute kennen wir diese Technik unter dem Namen Bluetooth und finden Sie in Smartphones und Laptops aber auch in Industrie- sowie Medizin und zahlreichen weiteren Einsatzgebieten.
Oder haben Sie vielleicht schon einmal von Ada Lovelace gehört, der weltweit (!) ersten Programmiererin aus den 1840er-Jahren? (Es handelt sich bei der Jahreszahl übrigens um keinen Tippfehler.) Aber auch Frauen wie Margaret Hamilton oder Grace Hopper sind einer breiten Öffentlichkeit nahezu unbekannt, obwohl beide für beachtliche Meilensteine in der IKT verantwortlich sind: Hamilton hat die Flugsoftware für die NASA-Weltraummission Apollo geschrieben, während die IT-Pionierin Hopper den Grundstein für unsere heutigen Computersprachen gelegt hat.
Sichtbarkeit ist wichtig. Punkt.
Der kurze historische Rückblick führt uns aber auch zurück ins Heute und die Zukunft der IKT. So ist der Weltfrauentag am 8. März eine schöne Gelegenheit auf eine simple, jedoch noch immer wichtige Tatsache hinzuweisen: Sichtbarkeit! Denn Sichtbarkeit generiert Vorbilder. Und Vorbilder generieren Nachahmung – auch karrieretechnisch – und Karrieren bringen letztlich Entscheidungspositionen.
Ich wage eine kurze Nabelschau: Der Frauenanteil in der betrieblichen Forschung und Entwicklung im Bereich IKT beträgt in Österreich 13 % (vgl. Statistik Austria, Beschäftigte in Forschung & Entwicklung 2015).
Stellt man dieser Zahl das Entwicklungspotenzial der Branche gegenüber, wird die Schieflage noch etwas deutlicher: Denn insgesamt lieferte die Branche in Österreich im Jahr 2014 einen Produktionswert von 36,6 Mrd. EUR und beschäftigte 290.000 Personen. Die Stadt Wien nimmt hier übrigens eine Vorreiterrolle ein: Im Jahr 2013 betrug die Bruttowertschöpfung der Branche 5,9 Mrd. EUR und beschäftigte knapp 54.000 Menschen – davon rd. 17.000 bzw. 31,5 % Frauen. Zukunftsträchtige Stärkefelder wie etwa Semantische Systeme, Visualisierung, Cloud Computing und IT-Security können auf das Potenzial von hoch qualifizierten Forscherinnen nicht mehr verzichten!
Die Wirtschaftsagentur Wien hat bisher bereits fünf Förderwettbewerbe mit der Zielsetzung durchgeführt, Frauen stärker an Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu beteiligen. Aus der Analyse der vorangegangenen Ausschreibungen ist hervorgegangen, dass die Umsetzung solcher Projekte positive Effekte auf Forscherinnenkarrieren hat, wie etwa Beförderungen oder weitere Projektleitungen. Nun wird dieser Weg im Themenfeld IKT konsequent weitergeführt.
500.000 Euro für Ihr IKT-Projekt
Wenn Sie sich also angesprochen fühlen, und Ihre Projektidee im breiten Feld der IKT umsetzen möchten, sehen Sie sich unbedingt unsere Ausschreibung genauer an. Vielleicht kennen Sie aber auch die nächste Hedy Lamarr und schicken ihr diesen Beitrag weiter?
Mit unserem Call FemPower IKT sind wir auf der Suche nach Wiener Unternehmen sowie Gründerinnen und Gründern, die ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt aus dem breiten Themenfeld der IKT (Querschnittsmaterie willkommen!) umsetzen möchten.
Insbesondere wollen wir mit unserem Call
- fachlich qualifizierte Projektleiterinnen oder -mitarbeiterinnen, aber auch
- Projekte mit Fokus auf Gender-Mainstreaming-Aspekte ansprechen.
Für Ihr Projekt können Sie dabei bis zu 500.000 Euro lukrieren. Deadline ist der 17. April 2018. Weitere Details oder einen Termin für ein persönliches Beratungsgespräch erhalten Sie gerne bei mir.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Weltfrauentag. Gestalten Sie die Zukunft selbst aktiv mit und reichen Sie Ihr IKT-Projekt ein.
The future is female!
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Mag.a Karin Dögl ist Call-Managerin im Bereich Forschung & Entwicklung, Abteilung Förderungen, bei der Wirtschaftsagentur Wien und Expertin im Förderwesen (Angewandte Forschung & Entwicklung, F&E-Kooperationsanbahnung & -Kommunikation).