Wien Energie testet Blockchain-Technologie
Wien Energie beteiligt sich gemeinsam mit anderen internationalen Energieunternehmen an einem von BTL GROUP LTD, einem kanadischen Blockchain Startup, durchgeführten Blockchain Pilotprojekt. BTL wird auf Basis ihrer bestehenden Interbit Handelsplattform ein Pilotprojekt für den Gashandel durchführen. Das Beratungsunternehmen EY unterstützt BTL hinsichtlich Evaluierung und Prüfung der erstellten Lösung. Ziel des dreimonatigen Projektes ist, die Blockchain-Technologie für den Energiehandel zu erproben.
Der Blockchain-Technologie werden für die Zukunft des Energiemarktes große Potenziale eingeräumt. Sie gilt als einer der nächsten großen Trends der Energiewirtschaft. Mit dieser Technik und den damit verbundenen Netzwerkmöglichkeiten kann die Entwicklung dezentraler Energieliefersysteme gefördert werden. Noch steckt die Technologie in einem sehr frühen Versuchsstadium, da insbesondere in der Energiewirtschaft auch hohe regulatorische Vorgaben eingehalten werden müssen.
Im Rahmen des von Februar bis Mai 2017 laufenden Pilotprojekts testet Wien Energie die Tauglichkeit der neuen Blockchain-Technologie für eine Tradingplattform im internationalen Gashandel.
Potenzialanalyse für die Blockchain-Technologie
Bei Blockchain-Lösungen für die Energiewirtschaft wird beispielsweise die dezentrale Erzeugung in Kleinanlagen (etwa Photovoltaik-Anlagen) mit einem Transaktionssystem kombiniert, das autonom, ohne zentrale Instanz agiert. Durch die Speicherung und Verschlüsselung von Transaktionsdaten auf den Computern der Teilnehmer ermöglicht Blockchain eine sichere Person-zu-Person-Abwicklung von vertrauensbasierten Geschäften. Damit stellt sie einen radikalen Gegenentwurf zur bestehenden Systemarchitektur dar, mit deren Hilfe die Energiewirtschaft auf die Herausforderungen der Dezentralisierung und Digitalisierung der Energieversorgung reagieren kann. Bei einem breiten Roll-Out ergeben sich damit für Energieunternehmen vollkommen neue Marktchancen für Dienstleistungen und Anwendungen. Diese gehen vom Energiehandel, der E-Mobilität bis zum Strom-Sharing oder dem Internet-of-things. So könnte eine Blockchain-Anwendung im Bereich E-Mobilität die Zurverfügungstellung privater Ladestationen an andere User ermöglichen. User könnten über die Blockchain und Smart Contracts (automatisierte Verträge) vollkommen automatisiert an privaten und öffentlichen Ladestationen laden und bezahlen. Die Verrechnung und Dokumentation würde in real-time erfolgen.
Weiterführende Informationen:
Zum Originalbeitrag auf ots.at
Experteninterview zur Blockchain-Technologie auf wienenergie.at